Zähne richtig pflegen

Die wirkungsvollste Maßnahme zur Vorbeugung von Karies ist Zähneputzen. Allerdings putzen gerade einmal 20% der Menschen ihre Zähneist die Technik nicht ganz einfach richtig. Deswegen will die richtige Zahnpflege schon vom Kindesalter an gelernt sein.

Wichtig ist in erster Linie eine gute Zahnbüste (kurzer Bürstenkopf, weiche oder mittelharte Borsten), sowie die richtige Zahnputztechnik, ergänzt durch andere Pflegeprodukte wie z. B. Zahnseide,
Mundspülungen oder Zahnzwischenraum-Bürstchen..

Beim Putzen der Zähne ist darauf zu achten, dass nur mit leichtem Druck geputzt wird. Die Zahnbürste ist kein Schrubber (200g Druck sind ausreichend, Test mit Küchenwaage!).. Zudem sollte man nicht nur auf und ab putzen oder nur seitlich hin und her. Richtig ist es in einer kreisenden Bewegungen (Zähne und Zahnfleisch mit einbeziehen) von hinten nach vorne zu putzen. Ebenso sollte man auch bei den Schneidezähnen immer in kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn putzen.

Um keine Zahnflächen bei der Reinigung zu vergessen, empfiehlt es sich schon im Kindesalter eine gleichbleibende Zahnputztechnik anzuwenden. Besonders bewährt hat sich hier die KAI-Technik:
K-für Kauflächen: Man beginnt mit Vor- und Zurückbewegungen auf den Kauflächen der Seitenzähne im Ober-und Unterkiefer.
A-für Außenflächen: Hier beginnt man am hintersten Backenzahn und führt die Zahnbürste in leicht kreisenden Bewegungen bis zur Mitte der Schneidezähne.
I-für Innenflächen. Hier beginnt man wieder an den hinteren Backenzähnen und macht mit der Zahnbürste auswischende, rotierende Bewegungen vom Zahnfleisch zur Kaufläche: rot nach weiß.
Der zeitliche Aufwand sollte mindestens 2x täglich 3 Minuten betragen

Elektrische Zahnbürste

Die elektrische Zahnbürste erleichtert das richtige Putzen (in vielen Studien bewiesen) und nimmt einem die meisten Putzbewegungen ab. Hier reicht es den Bürstenkopf gerade in leicht kreisenden Bewegungen an den Zahn anzulegen und bei jedem Zahn einige Sekunden zu verweilen. Durch leichtes An- und Abwinkeln erreicht man auch die Zahnzwischenräume. Auch hier ist auf den richtigen Druck zu achten, damit das Zahnfleisch nicht verletzt wird. Viele elektrische Zahnbürsten schalten bei zu hohem Druck automatisch ab oder geben einen Warnsignalton von sich.

Zahncreme

Der Markt hält eine Vielzahl verschiedener Produkte bereit. Aus zahnmedizinischer Sicht ist es wichtig, dass die Zahncreme altersgerecht Fluorid enthält. Für bestimmte Bedürfnisse gibt es Spezialprodukte (homöopathieverträglich, für empfindliche Zähne, Mundgeruch, zum Schutz vor Erosionen,...).Ob für Sie ein Produkt in Frage kommt, beantworten wir gerne.

Bei "weißmacher" Zahncremes ist Vorsicht geboten, da die enthaltenen Putzkörper die Oberfläche aufrauen können.
Das Auftragen von "Schmelz" durch Zahncremes spielt sich wenn überhaupt im Mikrometerbereich ab und kann durch Erosion, Karies oder Abnutzung verloren gegangenen Schmelz nicht ersetzen.
Gelees zur wöchentlichen intensiven Fluoridierung sind empfehlenswert (ab einem Alter von ca. 6 Jahren) und lassen sich bis zu einem Alter von 18 Jahren auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherungen kostenfrei verschreiben.

Der zeitliche Aufwand sollte mindestens 2x täglich 2 Minuten betragen und ist somit etwas kürzer als bei einer Handzahnbürste.

Zahnseide

Mit einer Zahnbürste erreicht man nur etwa 70% der Zahnoberfläche. Der Raum zwischen den Zähnen (Interdentalraum) kann von ihr nicht vollständig erfasst werden. Für ein optimales Ergebnis der Mundhygiene sollte man deshalb die Zahnzwischenräume zusätzlich mit Zahnseide reinigen. Dabei entfernt man Beläge und Speisereste zwischen den Zähnen und beugt so Karies zwischen den Zähnen sowie Zahnfleischerkrankungen vor.

Je nach Situation bietet der Markt verschiedenartige Zahnseiden an:
• gewachst (leichteres überwinden des Kontaktpunktes, etwas weniger Reinigungsleistung, gut für Anfänger)
• ungewachst (etwas schwieriger beim überwinden des Kontaktpunktes, bessere Reinigungsleistung)
• "aufgeflauschte" Zahnseide (für etwas größere Zahn- oder Implantatzwischenräume)
• "aufgeflauschte" Zahnseide mit versteifter Einfädelhilfe (besonders für Brücken und Implantatversorgungen geeignet)

Wir beraten sie gerne bei der Auswahl des richtigen Produktes.
Vorgehensweise: Die Zahnseide wird zwischen beiden Zeigefingern oder zwischen Daumen und Zeigefinger gespannt (nur kleinen Abstand lassen). Nun setzt man die Zahnseide oberhalb des Kontaktbereich zweier Nachbarzähne an und überwindet diesen mit leichtem Druck und leichten Hin- und Her-Bewegungen. Befindet man sich nun unterhalb des Kontaktpunktes, so werden die Zahnflächen jeweils durch mehrmalige Auf-und Abbewegungen (keine Sägebewegung!!). Dabei sollte die Zahnseide direkten Kontakt zur jeweilige Zahnfläche haben. Der beste Zeitpunkt ist kurz nach dem Essen und vor dem Schlafengehen. So haben Bakterien kaum keine Chance, sich auszubreiten.

Zahnzwischenraumbürste

Ein weiteres wichtiges Instrument um die Zähne optimal zu reinigen ist die Zwischenraumbürste, auch Interdentalbürste genannt. Diese ist speziell für die Anwendung in etwas größeren Zahnzwischenräumen gedacht, die man mit der Zahnbürste nur schwer erreicht. Sie funktioniert ähnlich wie Zahnseide, durch den großen Griff fällt die Handhabung der Interdentalbürste den meisten Menschen jedoch deutlich leichter. In gerader Haltung wird diese vorsichtig in die Zahnzwischenräume eingeführt, ohne das Zahnfleisch zu verletzen und ein paarmal hin und her bewegt. Danach sollte man gut mit Wasser ausspülen.

Wir empfehlen Bürstensyteme mit verschiedenen Bürstengrößen.
Bei der Auswahl der richtigen Größe sind wir gerne behilflich.